Vorbereitungen

Nach dem Schützenfest ist vor dem Schützenfest

Tatsächlich beginnen der Vorstand und die Formationsführer des Vereins schon wenige Wochen nach dem Schützenfest mit der Planung und Organisation des Schützenfestes des Folgejahres.
Das Feedback der Besucher und der Schützen wird aufgearbeitet und erste Verbesserungen bereits in die Wege geleitet. Hier muss die überaus gute Zusammenarbeit mit unserem Festwirt lobend erwähnt werden. Ohne diese wäre ein Fest dieser Größenordnung nicht durchführbar.

Zu diesem Zeitpunkt beginnt auch die Arbeit unseres Vogelbauers Nico Klemm. Eine Besonderheit unseres Schützenfestes ist es, dass der König einen kompletten Vogel als Trophäe nach Hause nehmen darf.

Das ist nur möglich, da das Preisschießen auf einen extra angefertigten Vogel stattfindet.

Insgesamt stellt Nico vor dem Schützenfest 3 Vögel in aufwändiger Handarbeit fertig. Einen Vogel für das Kinderschützenfest, einen für das Preisschießen und einen Königsvogel. Alle 5 Jahre kommt noch ein weiterer Vogel hinzu, da in diesem Abstand das Kaiserschießen aller Blumenkamper Könige stattfindet.

Der Samstag vor dem Fest

Einige Schützenkameraden empfinden die Woche vor dem eigentlichen Schützenfest als besonders schön, da man in dieser Zeit die Muße hat, sich mit den Schützenkameraden bei gemeinsamer Arbeit auszutauschen und mit „dem Kollegen der anderen Kompanie“ in Ruhe bei einem Getränk mal richtig zu „klönen“.

Der Samstag beginnt früh – sehr früh.
Bereits um 10:00 Uhr morgens betreten einige unerschrockene Schützen, mit verschiedenstem Gartengeräten ausgestattet, den Ort des Geschehens.

Der Schützenplatz am Kormoranweg in Wesel-Blumenkamp wird für das Schützenfest auf Hochglanz gebracht.

Der Platz, der außerhalb des Schützenfestes als Kinderspielplatz genutzt wird, wird von Ästen, Unkraut und Unrat befreit, der sich hier seit der letzten Säuberung angesammelt hat.

Am Nachmittag trifft man sich dann auf der Schießbahn der Gaststätte Pollmann zum Bataillonsschießen. Irgendwo müssen ja die ganzen Orden auf der Uniform herkommen.

Der Montag vor dem Fest

Der Montag vor dem Schützenfest steht ganz im Zeichen der Forstwirtschaft. Da der Schützenverein Blumenkamp einer der wenigen Vereine ist, der zum Schmuck des Zeltes und der Straßen echte Kränze verarbeitet, wird am Montag das nötige Grün, bestehend aus Tannen- und Fichtenzweigen, besorgt.

Hierzu bietet der Verein Gartenbesitzern der Umgebung an, alte Tannen oder Fichten aus deren Gärten zu schlagen, um so die nötige Menge an Grün zu bekommen.

Mehrere, mit Kettensägen bewaffnete Trupps kommen dann an diesem Montag zu Besuch und innerhalb weniger Minuten bleibt von der einst so stolzen Tanne nur noch ein Stumpf übrig.

Der Rest verschwindet mit einem Trecker in Richtung Blumenkamp.

Bis jetzt ist es uns immer noch gelungen, genügend Grün-Sponsoren zu finden. Wir sind aber für jeden Hinweis dankbar.

Der Tag endet traditionsgemäß mit einem Grillabend aller beteiligten Helfer.

Der Dienstag vor dem Fest

Das am Montag gesammelte Grün wurde nicht irgendwo nach Blumenkamp gefahren, sondern ein großer Teil befindet sich jetzt auf dem Hof des Wachlokals der 1. Kompanie, der Gaststätte „Haus Blumenkamp“.

Hier findet am heutigen Nachmittag das Bataillons-Kranzbinden statt.

Bis ca.20:00 Uhr binden hier Mitglieder aller Formationen an über 100 Metern Kränzen, die später an der Decke des Festzeltes Verwendung finden werden.

Hier treffen Jung und Alt zusammen und es findet sich immer die Zeit, bei einem gemeinsamen Getränk über die alten Zeiten zu philosophieren.

Das nebenstehende Bild spiegelt diese Gemeinschaft besonders gut wieder.

Im Vordergrund sind gerade der Jungschützenführer Daniel Knüfer zusammen mit dem ältesten Mitglied des Vereins, „Onkel Heini“ Heinrich Hegmann dabei, die Tannenzweige in die passende Länge zu schneiden.

Trotz seines stolzen Alters (Onkel Heini wurde im Jahr 1917 geboren) lässt er es sich nicht nehmen, in jedem Jahr an dieser Aktivität teil zu nehmen.

Dieser Abend endet dann, nachdem die Tannenzweige Tischen und Stühlen Platz gemacht haben, mit einer „Nachbesprechung“ aller beteiligten Schützen, wo man das Tageswerk noch einmal revue passieren lassen kann.

Am Dienstag beginnt auch für eine besondere Gruppe des Schützenvereins die Arbeit.

Die Rosenfrauen stellen im Saal der Gaststätte unzählige rote und weiße Papierröschen her, die später in die Kränze eingefügt werden.

Hier hat der tapfere Schütze dann doch hin und wieder mit der Konzentration zu kämpfen, besonders, wenn aus dem Inneren der Gaststätte wunderschöne, betörende Sirenengesänge erklingen, die den braven Schützen ähnlich den Seefahrern der Antike in den Bann ziehen.

Die Sage erzählt, dass es Schützen gab, die nach einem Besuch bei den Rosenfrauen nie wieder aufgetaucht sind!

Für alle Neueinsteiger in unseren Verein, oder die, die es werden wollen, ist dieses eine sehr gute Gelegenheit, uns einmal in „freier Wildbahn“ kennen zu lernen, aber dieses nur am Rande.

Der Mittwoch vor dem Fest

Am Mittwoch wiederholt sich die Arbeit des Dienstages, nur, dass am heutigen Tag die Formationen getrennt voneinander Kränze binden. Jede Formation hat hier sein Gebiet, dass mit Kränzen versorgt werden muss.

Zum Beispiel hat die 1.Kompanie die Aufgabe, die Kränze, die später die Straßen schmücken sollen, zu binden.

Die Jungschützen, die sich nach dem Wegfall einer Gaststätte in Blumenkamp ihres Quartiers beraubt sahen, gönnen sich den Luxus eines eigenen, mit einem kleinen Festzelt versehendem, Quartiers am Blumenkamper Weg.

Auch hier muss die Lokalität geschmückt werden.

Bei unserem Tamboucorps findet am heutigen Abend die letzte Probe vor dem Schützenfest statt.

Hier werden zum letzten Mal alle Aufstellungen und Wendungen geübt, damit auch Alle während des Musizierens den richtigen Schritt bei allen Umzügen und der Parade des Schützenfestes haben.

Die 2.Kompanie bindet heute die Kränze für den zukünftigen König und seine Königin. Diese werden kurz nach dem Königsschuss an den jeweiligen Haustüren des neuen Königspaares befestigt werden.

Der Reiterzug kümmert sich um den Schmuck der Kutsche, die dem Königspaar als Beförderungsmittel zur Verfügung stehen wird.

Das rechts stehende Bild zeigt es auch hier: 2 Mann arbeiten und im Hintergrund haben 10 Leute die technische Leitung.

Jetzt steht Allen nur noch 1 Tag der Vorbereitung zur Verfügung – die Spannung steigt!

Der Donnerstag vor dem Fest

Der letzte Tag der Vorbereitung

Hier teilen sich all Helfer in 2 Gruppen. Die eine Gruppe sorgt für Unruhe auf Blumenkamps Straßen, da jetzt die gebundenen Kränze, zusammen mit Wimpelketten, in luftiger Höhe an ihren Platz über den Straßen Blumenkamps gebracht werden müssen.

Hier fanden sich einige Anwohner der Straßen bereit, eine Hülse für einen Pfahl in ihrem Garten zuzulassen, der nun mit einem Kranz bestückt wird.

Die andere Gruppe arbeitet im Festzelt, dessen Decke nun mit Kränzen bestückt wird. An der Stirnseite des Zeltes entsteht der Thron für das Königspaar und dessen Thronpaare, auf der anderen Stirnseite baut die Live-Band ihre Bühne auf, die Theke des Festwirtes wird gestellt…es ist gibt viel zu sehen.

Am Ende des Tages ist der Schützenverein bereit für das größte Fest des Jahres.