Das Schützenfest

Die schönsten Tage im Jahr

Das Schützenfest unseres Vereins findet jährlich am Wochenende des 4. Sonntages im Juli statt.

Wir sind bemüht, nicht nur Tradition und Unterhaltung, Schützen und Besucher, sondern auch die Vorlieben von Jung und Alt unter einen Hut zu bekommen. Dieses ist nicht immer einfach und wir befinden uns hier in einer ständigen Lernphase, Trotzdem zeigen beeindruckende Besucherzahlen und ein fast durchweg positives Feedback, dass wir uns auf einem sehr guten Weg befinden.

Das Schützenfest in Blumenkamp gehört mittlerweile zu einem der attraktivsten Events Wesels und setzt Maßstäbe, gerade weil wir es geschafft haben, trotz des großen Zuspruchs eine familiäre Atmosphäre aufrecht zu erhalten.

Auf den folgenden Seiten soll nicht nur das Schützenfest selber, sondern auch die Phasen der Vorbereitung beleuchten. Mit diesem Wissen ist unser Schützenfest umso schöner und mal ehrlich, es ist doch toll mitreden zu können.

Offiziell gehört der Freitag noch nicht zum Schützenfest, trotzdem ist es der traditionsreichste Abend.

Er steht ganz im Zeichen der Ehrung der verstorbenen oder in den Kriegen gefallenen Schützenkameraden und wird traditionell durch einen Großen Zapfenstreich begangen, der mit Unterstützung der Blasmusik eines befreundeten Schützenvereins und einer Abordnung des deutschen Teils des 1st NATO Signal Batallion auf dem Schützenplatz zelebriert wird.

Um 19:00 Uhr beginnt die Veranstaltung mit dem Antreten des Bataillons am Quartier der Jungschützen am Blumenkamper Weg. Diese werden nach alter Sitte am Freitag vom Bataillon abgeholt. Um diese Zeit trifft auch die Abordnung des Militärs dort ein und nach einer kurzen Begrüßung geht es um 19:45 Uhr auf dem direkten Weg zum Schützenplatz am Kormoranweg.

Hier tritt das Bataillon an und erwartet den Fackelzug der Schützen und der Abordnung der Bundeswehr. Nach der Kranzniederlegung und Ansprache vom Präsidenten beginnt der Große Zapfenstreich.

Dieser wird unter der Führung unseres Bataillonsführers Christan Herbers und von unserem Tambourkorps zusammen mit dem Blasorchester sehr gut umgesetzt und sorgt dadurch dafür, dass schon jetzt eine große Besucherschar dieser Zeremonie beiwohnt.

Um ca. 21:00 Uhr ist der Große Zapfenstreich beendet und das Bataillon tritt weg in das Festzelt, wo das Tambourkorps und das Blasorchester noch eine Kostprobe ihres Könnens abgeben.

Aus Rücksicht auf den Grund des Großen Zapfenstreiches wird an diesem Abend bewußt auf reine Unterhaltungsmusik verzichtet.

Um 24:00 Uhr endet der Abend und die Schützen verlassen den Schützenplatz in Richtung Heimat.

Ob dieses auch von allen Schützen und Soldaten so umgesetzt wird, muss der Autor nach mehreren Kontrollgängen in den Vorjahren verneinen.

Der Schützenfest-Samstag

War der Schützenfest-Freitag eher besinnlich, so ist der Samstag dicht gepackt mit Aktionen, die nicht nur eingefleischte Schützen begeistern.

Der Tag beginnt um 13:00 Uhr mit dem Antreten des Bataillons, deren erste Hälfte man auf dem oben gezeigten Bild vor der Gaststätte „Haus Blumenkamp“ an der Hamminkelner Landstraße sehen kann.

Nach der Begrüßung der Fahnen und Standarten, des amtierenden Königspaares und des Vorstandes begibt sich das Bataillon um ca. 13:30 Uhr auf den ersten größeren Umzug durch Blumenkamp, um sich der Bevölkerung des Ortsteils von Wesel zu präsentieren.

Um ca. 14:00 Uhr erreicht das Bataillon den Schützenplatz am Kormoranweg, wo vor dem Wegtreten noch die Ehrungen und Beförderungen des Bataillons ausgesprochen werden.

Um ungefähr 14:30 Uhr beginnt das Schießen der Kinder. Hier werden in einem lockeren, aber durchaus ehrgeizigen Wettstreit erst die Preisträger und schlussendlich der Kinderkönig ermittelt.

Der neue Kinderkönig hat dann, zusammen mit seiner Königin und dem Throngefolge die Gelegenheit, den restlichen Samstag-Mittag und den Sonntag bis zum Feststehen des neuen Königs auf dem Thron der „Erwachsenen“ zu residieren und auch an der Parade teilzunehmen.

Süßigkeiten, kalte Getränke und eine ordentliche Schale Pommes frites rot/weiß erleichtern diese Amtshandlungen ungemein.

Nach dem Schießen der Kinder beginnt um ca. 15:30 Uhr das Preisschießen der Schützen.

Anders als bei den Kindern das Luftgewehr, kommt hier das Kleinkalibergewehr zum Einsatz. Der Preisvogel befindet sich etwa 10 Meter über den Schützen im Kugelfang der Schießanlage des Schützenplatzes.

Aus Sicherheitsgründen ist das Gewehr so eingespannt, dass kein Schütze aus Versehen neben den Kugelfang schießen kann.

Jetzt treten, streng nach Schießliste, alle Schützen nacheinander in die Schießanlage, um dem Preisvogel nacheinander erst den Kopf, dann den rechten, den linken Flügel, den Reichsapfel und das Zepter abzuschießen.

Am Schluss verbleibt der Rumpf des Vogels, der, anders als bei anderen Schützenvereinen nicht zur Königsfindung dient, sondern als Ehrenpreis ebenfalls am Samstag geschossen wird.

Um circa 18:30 Uhr sollte das Preisschießen beendet sein, denn um 19:00 Uhr beginnt der Empfang der Ehrengäste und Abordnungen der befreundeten Schützenvereine.

Während sich beim Preisschießen der Schützenplatz langsam gefüllt hat, wird es jetzt im Zelt innerhalb kürzester Zeit voll. Unser Verein hat bei der Auswahl der Band ein gutes Händchen bewiesen. Um 20:00 Uhr beginnt offiziell der Eröffnungsball des Schützenfestes.

Die Cover-Band City Sound schafft es innerhalb kürzester Zeit, das Zelt zum Kochen zu bringen. Zu aktuellen Songs und bewährten Partykrachern kann hier geschwoft werden, bis der Arzt kommt.

Einen kleinen Eindruck von der Stimmung am Samstag-Abend kann man hier gewinnen! Wer nicht ganz so locker in den Hüften ist, kann sich vor dem Zelt in den Biergarten setzen. Für das leibliche Wohl ist hier mehr als gesorgt.

Um Punkt 03:00 Uhr endet der Abend und der für manche Schützen anstrengenste Tag geht zu Ende.

Der Schützenfest-Sonntag

Neuer Tag, neuer Vogel, neuer König…

Am Sonntag dreht sich Alles um den neuen König von Blumenkamp! Der Schützenfest-Sonntag ist gleichzeitig der spannenste und emotionalste Tag des Schützenfestes und teilt sich, wie es sich für solch einen Tag gehört, in mehrere Akte.

Der Tag beginnt um 13:00 Uhr mit dem Antreten des Bataillons. Der Ort des Antretens kann von Jahr zu Jahr variieren, hier teilen sich die beiden Gaststätten Blumenkamps, das „Haus Blumenkamp“ und die Gaststätte „Pollmann“ am Tönneskamp dieses Privileg.

Um 13:30 Uhr beginnt der Abmarsch zum Schützenplatz. An diesem Umzug nimmt auch schon der Königsvogel teil, der auf einem Gestell, von Jungschützen getragen, durch Blumenkamp geführt wird.

Hier besteht die einzige Möglichkeit, einen Blick auf die Rückseite des Vogels und somit auf die spätere Befestigung am Kugelfang zu werfen. Manche Königsaspiranten glauben, hier die entscheidenden Hinweise auf das Verhalten des Vogels beim später folgenden Schießen zu erhalten. Was soll man sagen….Glaube kann ja bekanntlich Berge versetzen, aber letztendlich gilt: Es kommt, wie es kommt!

Um 15:00 Uhr beginnt das Kinderschützenfest mit diversen Unterhaltungsmöglichkeiten für die Jüngsten. Die Eltern können sich bei Kaffee und Kuchen zurückziehen und sich langsam auf den Höhepunkt des heutigen Tages vorbereiten.

Es wird voll auf dem Schützenplatz. Bei schönem Wetter wird es schwer, um diese Zeit noch einen Sitzplatz zu ergattern.

Bis 16:00 Uhr steht der Schriftführer des Vereins unter strengster Beobachtung, denn bis zu diesem Zeitpunkt müssen die Briefumschläge, mit denen die Königsaspiranten ihr Teilnehmen beim Vogelschießen ankündigen und ihre Thronpaare benennen, bei ihm abgegeben worden sein.

Um kurz nach 16:00 Uhr beginnt dann das Königsvogelschießen mit einem Schuß des noch amtierenden Königs in das Auge des Vogels.

Ab jetzt schießen die Aspiranten abwechselnd auf ein circa 10 mal 20 cm großes Feld auf dem Rumpf des Königsvogels, hinter dem sich die Mimik der Befestigung mit dem Kugelfang verbirgt.

Wenn Alles wie geplant läuft (leider tut es das in den seltesten Fällen), steigt die Spannung bis circa 17:30 Uhr ins unerträgliche. Zu diesem Zeitpunkt ist die Halterung des Vogels am Kugelfang schon so geschwächt, dass der Vogel nach jedem Schuß unkontrollierbare Bewegungen durchführt und jederzeit vom Kugelfang abfallen kann.

Die Nerven aller Beteilgten sind aufs Äußerste gespannt, der Böllermeister wagt kaum noch, seinen Blick vom Vogel abzuwenden – bis es passiert.

Begleitet von 6 Böllerschüssen fällt der Vogel vom Kugelfang und landet hoffentlich auf dem, extra zu diesem Zweck bereitgelegte Kissen.

Jubel brandet auf und der Schütze, der den letzten Schuss abgegeben hat, kann seine hoffentlich unversehrte Trophäe schon kurze Zeit später in den Händen halten.

Der Schützenverein hat einen neuen König!!!

Um 19:30 Uhr kommt der emotionale Höhepunkt dieses Tages.

Das Bataillon tritt im Zelt an, um der Inthronisation des neuen Königs und der Königin beizuwohnen. Besonders emotional wird es auch deshalb, weil jetzt der „alte“ König und seine Königin die Insignien ihrer Herrschaft an das neue Königspaar übergeben müssen.

Der geneigte Leser kann sicher sein, dass hier garantiert ein paar Tränchen verdrückt werden.

Danach beginnt der große Krönungsball, auf dem das neue Königspaar und sein Thron gebührend mit Live-Musik und Tanz gefeiert werden kann. Leider muss dieser Ball um spätestens 24:00 Uhr enden und die Schützen gehen nach Hause, um für den letzten Tag vorbereitet zu sein.

Der Schützenfest-Montag

Tag der großen Parade und letzter Tag des Schützenfestes

Der Tag beginnt offiziell um 16:30 Uhr mit dem Antreten am Schützenzelt und dem gemeinsamen Essen des Bataillons. Nach dieser Stärkung ist die Truppe bereit, sich ein letztes Mal in diesem Umfang zu präsentieren und bereitet sich für die bevorstehende Parade vor. Um 18:00 Uhr verlässt das Bataillon in Formation den Schützenplatz, um das neue Königspaar und das Throngefolge an der Gaststätte abzuholen, in der es seinerseits gegessen hat.

Spätestens hier trifft sich dann das Bataillon mit einem Teil des deutschen Anteils des 1st NATO Signal Bataillons, das traditionsgemäß und als Beweis des guten Verhätnisses zwischen den Schützen und der Soldaten der Schill-Kaserne an der Parade teilnehmen wird.

Hier wird nun Angetreten und das Bataillon begrüßt, zusammen mit den Soldaten, das Königspaar und sein Throngefolge.

Spätestens jetzt wird es für den modeinteressierten Zuschauer spannend. Während am Sonntag aus Zeitgründen noch meistens „das kleine Schwarze“ herhalten musste, wird am heutigen Tag von den Damen des neuen Throns „lang“ getragen.

Das bedeutet, dass sich die Damen in feinster Abendgarderobe präsentieren, während die Schützen die Wahl zwischen einer grünen Jacke und einer schwarzen Hose, bzw. einer schwarzen Hose und einer grünen Jacke haben. Welche beider Seiten es nun besser getroffen hat, bleibt dem Urteil des geneigten Lesers überlassen.

Fakt ist allerdings, dass hier, spätestens aber auf der folgenden Parade, alle Pret a porter-Mode-Präsentatoren von Gucci und Konsorten vor Neid erblassen.

Um 18:30 Uhr setzt sich nun das Bataillon, zusammen mit dem Königspaar in einer Kutsche und den Thronpaaren in Cabrios in Richtung Paradewiese an der B 473 in Bewegung.

Das Königspaar, der Thron und der Vorstand auf einer eigens zu diesem Zweck errichteten Tribüne beobachten nun, zusammen mit über hundert Zuschauern, den Aufmarsch der Formationen auf der Paradewiese.

Die eigentliche Parade besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil marschieren die einzelnen Formationen in der normalen Marschaufstellung an der Tribüne vorbei.

Im zweiten Teil passiert das gleich nochmal in Front, bedeutet, dass die Formationen in einer Quer zur Tribüne ausgerichteten Aufstellung vorbeimarschieren.

Das Alles geschieht unter den strengen Augen des Königspaares und der Zuschauer.

Der Bataillonsführer, in diesem Fall Oberst Christian Herbers, meldet die Parade beim König ab und fragt, ob er noch Wünsche hat. Nun kommt der Zeitpunkt, wo die Königin ihren Wunsch über den König an den Oberst richtet.

Meistens hat dieses unmittelbare Folgen, entweder für die Stammkompanie des Königs, oder aber für die Jungschützen. Diese dürfen nämlich oft in besonderer Form nochmals vor der Tribüne antreten. In den meisten Fälle ist dies ein eher lustiges Spektakel.

Nach der Parade führt der Oberst das Bataillon geschlossen, zusammen mit dem Königspaar und dem Thron zurück zum Schützenplatz, wo das letzte, große Ereignis das Schützenfest abschließt.

Es beginnt der große Festball, der nicht ohne Grund neben dem Ball am Samstag meistbesucht ist.

Hier werden noch einmal bei Live-Musik und riesiger Stimmung die letzten Kräfte mobilisiert. Gegen 02:30 Uhr braucht sich der Schützenfest-Neuling nicht zu erschrecken, wenn der große Leuchter an der Zelt-Mitte plötzlich heruntergelassen wird.

Es kommt zum offiziellen Abschluss des Schützenfestes, zum „Lagerfeuer“, an dem sich alle verbliebenen Gäste kreisförmig um den heruntergelassenen Leuchter versammeln und dem Königspaar bei einem letzten Tänzchen zusehen. Auch dieses ist, besonders für die ehemaligen Königinnen, ein höchst emotionaler Abschluss des Schützenfestes.

Pünktlich um 03:00 Uhr ist das Schützenfest beendet. Alle Gäste und Schützen verlassen den Schützenplatz und gehen in die Quartiere. Hier schließt sich der Bericht über die wichtigste Veranstaltung eines jeden Schützenvereins. Nicht ohne Stolz kann der Schützenverein Blumenkamp von sich behaupten, in jedem Jahr aufs Neue ein, für alle Beteiligten, äußerst schönes und interessantes Fest zu feiern. Für die meisten Akteure endet hier ein Jahr der Vorbereitungen und Organisation und alle sind enttäuscht, dass es jetzt schon vorbei ist.

Ein großer Trost zu dieser Stunde: Man sieht sich fast komplett eine Woche später beim Weseler Schützentag.